In der Diskussion um öffentlich geförderten Wohnraum verschärft die SPD den Ton. „Wenn die CDU-Fraktionsvorsitzende Hajjar bei dem Thema in die Vergangenheit blicken will, dann sollte sie nicht verkennen, dass die Union eine erhebliche Verantwortung dafür trägt, dass seit ihrer Regierungszeit der öffentlich geförderte Wohnungsbau in Recklinghausen praktisch zum Erliegen gekommen ist. Insbesondere der damalige CDU-Sozialdezernent und ehrenamtliche Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft Karl Janssen handelte nach der Devise, dass für Menschen, die öffentlich geförderte Wohnungen suchen, in Recklinghausen kein Platz sei und sie besser in andere Städte ziehen sollten“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Cerny.
Die Sozialdemokraten erwarten, dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Recklinghausen zur Gemeinschaftsaufgabe wird. Cerny: „Natürlich brauchen wir private Wohnungsbaugesellschaften und Bauträger, damit bis 2030 rund 3500 neue Wohneinheiten entstehen. Wir sind aber auch gut beraten, auf unsere städtische Wohnungsgesellschaft zu setzen. Wenn wir mit unserer eigenen Gesellschaft öffentlich geförderten Wohnraum schaffen, dann haben wir es auch in der Hand, dass die Mieten nach Ablauf der Bindungsfrist moderat bleiben.“
Im Hinblick auf die Entwicklung der sechs priorisierten Wohnbaugebiete in Reckling-hausen erwartet die SPD von der Verwaltung eine klare Haltung. „In Gesprächen mit potentiellen Bauträgern muss künftig die Frage gestellt werden, ob und in welchem Umfang Investoren bereit sind auf den ausgewiesenen Flächen öffentlich geförderten Wohnraum zu errichten. Von der Antwort wird unsere Fraktion auch abhängig machen, ob wir künftig den Bebauungsplänen und Grundstücksverkäufen zustimmen werden“, so Cerny.